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Dr. Patricia Sitzenstock
13 april 2021 Lesezeit 4 Minuten

Das Pferd frisst Sand und Kot

Wenn Pferde Sand und/oder Kot fressen, kann dies verschiedene Ursachen haben. In jedem Fall besteht hier ein dringender Handlungsbedarf. Durch die übermäßige Aufnahme von Sand und Kot kann es nämlich zu unangenehmen Folgen, wie z.B. einer Kolik kommen. Daher ist es wichtig, der Ursache für dieses Verhalten deines  Pferdes auf den Grund zu gehen und diese zu beheben.

Wenn Pferde Sand fressen

Die Pferdehaltung wird immer artgerechter, denn die Tendenz zur Offenstallhaltung oder zumindest zu langen Draußenphasen der Pferde auf Weiden oder Paddocks ist stark steigend. Diese Haltungsbedingungen mit viel frischer Luft und Bewegung bieten für die Pferdegesundheit viele Vorteile und sind sehr zu befürworten.

Je nach Zustand des Außenbereichs sollten Pferdebesitzer aber dennoch auch immer ein Auge auf mögliche Tücken haben. So kann diese Haltungsform bei manchen Pferden auch zu einer vermehrten Aufnahme von Sand führen. Zu viel Sand im Pferdedarm ist allerdings schädlich und kann zu Durchfall, Aufgasungen, Verstopfungen und sogar Koliken führen.

Pferdefutter wird im Dickdarm normalerweise zu Futterbrei verarbeitet und bakteriell zersetzt. Dieser Futterbrei kann leicht weitertransportiert und am Ende ausgeschieden werden. Sand hingegen kann nicht zersetzt werden, sondern sedimentiert und bleibt auf der Darmschleimhaut zurück. Je nach Darmmotorik der Pferde neigt das eine Pferd mehr zu Sandansammlungen als das andere.

Der Sand reibt dann wie Schmirgelpapier auf der Schleimhaut und kann so schmerzhafte Darmentzündungen (Enteritis) und schließlich Koliken hervorrufen.

Warum fressen Pferde Sand?

Aus Langeweile:

Wenn Pferde wenig Abwechslung und keine Beschäftigung haben, so können sich „Unarten“ entwickeln. Das Pferd sucht sich dann eine Beschäftigung, indem es am Sand des Auslaufs knabbert.

Tipp: Gestatte deinem Pferd ausreichend Gesellschaft mit anderen Pferden. Miteinander spielen, sich bewegen oder Fell kraulen lassen Pferde die Langeweile vergessen. Sei auch du regelmäßig die Hauptattraktion deines  Pferdes und laste dein Pferd z.B. durch Reiten, Bodenarbeit oder Longieren ausreichend mental und körperlich aus.

Zu wenig Raufutter:

Pferde haben ein hohes Kaubedürfnis. Sollte deinem Pferd daher über den Tag verteilt zu wenig Raufutter zur Verfügung stehen, so wird das Kaubedürfnis mit Sand fressen gestillt. Ein Minderangebot an Raufutter kommt zustande, wenn:

  • grundsätzlich die Tagesration an Heu und Stroh zu gering ist;
  • Pferde das Heu- und Strohangebot nicht nutzen können. Dies ist z.B. bei rangniedrigeren Pferden der Fall, wenn sie von anderen Pferden ständig von der Futterquelle verscheucht werden;
  • das Gras-Angebot zu gering ist, bzw. das Gras zu kurz ist. Dies ist der Fall bei Winterweiden oder Weiden mit zu kurzem Gras. Die Pferde zupfen die kurzen Halme ab, fressen zum Teil Graswurzeln mit, woran wiederum Sand haftet.

Tipp: Wiege hin und wieder dein Heu, um sicherzustellen, dass dein Pferd auch tatsächlich ausreichend Raufutter (Heu) pro Tag bekommt. Die Faustregel lautet, dass ein Pferd etwa 1-1,5 kg Heu pro 100 kg Gewicht benötigt. Pferde fressen auch gern zusätzlich Stroh, um ihren Raufaserbedarf zu decken. Pferde, die auf Späne und/oder auf grasfreien Flächen stehen, haben daher einen erhöhten Bedarf an Raufutter. Sorge außerdem für ein gutes Weidemanagement mit einer dichten und stabilen Grasnarbe.

Augen auf bei der Futterplatz-Wahl:

Wird im Sandpaddock das Heu vom Boden gefüttert oder befindet sich die Futterstelle auf sandigen Böden, so nimmt das Pferd mit jeder Ration auch kleine Mengen Sand auf, weil es die Reste vom Boden frisst.

Tipp: Vermeide Fütterungen direkt vom Boden und sorge für einen festen, sandfreien Untergrund an den Futterstellen.

Mineralstoffmangel:

In manchen Fällen kann das Sandfressen bei Pferden auch ein Hinweis auf einen Nährstoffmangel sein. Hierbei kann dann ein Mangel an z.B. Salz, Eisen oder Kupfer die Ursache sein.

Tipp: Lasse in solchen Fällen die Nährstoffwerte deines Pferdes überprüfen. Dies kann mittels einer Haaranalyse oder Blutprobe erfolgen. Vermeide Erhöhungen oder Reduzierungen von Vitaminen und Mineralstoffen „nach Gefühl“, sondern lasse durch einen Fachmann bestätigen, wo tatsächlich das Problem bei deinem Pferd liegt.

So kannst du testen, ob dein Pferd zu viel Sand frisst

Hier gibt es eine ganz einfache Methode, nämlich den Sandtest: Löse dazu 5 oder 6 frische Pferdeäppel in einer Plastikwanne mit ausreichend Wasser auf. Wenn nach einer Stunde mehr als ein Teelöffel Sand auf dem Grund der Wanne liegt, dann ist das Risiko von Verstopfungen und Koliken aufgrund der Menge des Sandes im Darm deines Pferdes erhöht. Ziehe im Zweifelsfall immer deinen Tierarzt zu Rate.

Eine begleitende Flohsamen- oder Flohsamenschalenkur kann ebenfalls positiv dazu beitragen, den Darm deines Pferdes zu reinigen und zu schützen.

Flohsamen und Flohsamenschalen regen durch ihr Quellvolumen die Verdauung an und fördern das Wachstum darmfreundlicher Bakterien. Die Schleimstoffe schützen außerdem die Darmschleimhaut des Pferdes und helfen, die Sandablagerungen im Magen-Darm-Trakt zu binden und auszuscheiden.

Wenn Pferde Kot fressen

Das Verhalten von Kot fressen wird oft bei Fohlen beobachtet und verliert sich in den meisten Fällen mit der Zeit des Erwachsenwerdens. Wenn allerdings erwachsene Tiere ihren eigen Kot oder den von Artgenossen fressen, ist es besonders wichtig, dieses merkwürdige Verhalten zu erkennen und richtig einzuordnen. Die Gründe können auch hier wieder vielfältig sein:

Stress und/oder Langeweile:

Beide Faktoren können bei Pferden unerwünschte Verhaltensmuster hervorrufen, so wie es auch bei Koppen oder Weben der Fall ist. Hierbei ist es wichtig, die Ursachen zu erforschen und zu beheben, um nach Möglichkeit einen chronischen Verlauf zu verhindern.

Hunger und/oder gestörte Darmflora:

Beide Möglichkeiten haben im Grunde den gleichen Ursprung, nämlich eine nicht adäquate Fütterung. Pferde versuchen somit über das Kotfressen einen Futtermangel auszugleichen. In freier Natur sind Pferde durchschnittlich 16 Stunden am Tag mit Fressen beschäftigt. Sorge daher dafür, dass deinem Pferd immer etwas „zum Knabbern“ zur Verfügung steht und Futterpausen nie länger als 4 Stunden andauern. Die wichtigste Zutat ist und bleibt auf dem Speiseplan bei der Pferdefütterung das Raufutter, bestehend aus Heu (aber auch ergänzend mit Stroh) mit hohem Raufaseranteil. Eine Fütterung mit ausreichend Raufutter ist besonders förderlich für eine gesunde Darmflora.

Was kannst du deinem Pferd bei der Fütterung Gutes tun?

Da in vielen Fällen die Fütterung der Kern des Problems ist, solltest du diesem Thema besonders viel Beachtung schenken. Prüfe einmal ganz genau, zu welchen Zeiten, in welchen Mengen dein Pferd welches Futter bekommt. Oft gibt es hier schon sehr viele Ansatzpunkte zur Optimierung. Ziehe deinen Tierarzt zu Rate, sollte auch nach der Fütterungsumstellung keine Verbesserung bei deinem Pferd eintreten.

Leinsamen in Pferdefutter

Leinsamen ist ein großartiger Rohstoff mit vielen positiven Eigenschaften. Es ist allgemein bekannt, dass Leinsamen im Futter für einen optimalen Transport des Futterbreis im Magen-Darm-Trakt sorgt. Außerdem verleiht das aus den Samen stammende Öl dem Fell deines Pferdes einen prachtvollen Glanz und enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren wie Linolsäure.

In Kombination mit Kleie unterstützt Leinsamen die natürliche Darmfunktion und sorgt für eine gesunde Verdauung. Dies ist ebenfalls günstig für Pferde, die Sand und/oder Kot fressen.

Empfehlung

Empfehlung: Pavo SlobberMash – der warme Leckerbissen mit Vitaminen ist ein vollwertiges, vitaminreiches Kraftfutter, das ganz einfach und schnell mit heißem Wasser zubereitet wird. Es kann sofort gefüttert werden. Der hohe Anteil an Leinsamen verleiht dem Fell deines Pferdes einen herrlichen Glanz. Es enthält viel Kleie und unterstützt dadurch zusätzlich die Darmfunktion und eine gesunde Verdauung.

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