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Dr. Patricia Sitzenstock
13 april 2021 Lesezeit 4 Minuten

Pferdefutter bei Mauke

Die Mauke wird oft auch als Fesselekzem bezeichnet und gehört zu den ekzemartigen Erkrankungen. Alle Pferderassen können davon betroffen sein, aber häufiger tritt Mauke bei Pferderassen mit Fesselbehang oder Pferden deren Füße nicht pigmentiert (mit weißem Abzeichen) sind auf. Meist zeigen Pferde die ersten Symptome für ein Fesselekzem im Frühjahr und Herbst, wenn der Fellwechsel bevorsteht. Was können die Auslöser für eine Mauke sein, wie kann man sein Pferd davor schützen und welche Rolle spielt die richtige Futterwahl? 

Was ist Mauke und wie kann sie ausgelöst werden?

Mauke kann durch innere und äußere Faktoren verursacht werden, beginnt in den meisten Fällen ganz plötzlich und hält sich dann sehr hartnäckig.

Zu Beginn kommt es in und um die Fesselbeuge zur Bildung von Bläschen und Knötchen, die sich dann zu blutigem Schorf entwickeln. Als Raspe wird eine Form der Mauke bezeichnet, die sich an der Innenseite der Karpal- und Tarsalgelenke nach oben zieht.

Im Anfangsstadium sind nur die obersten Hautschichten betroffen und die gerötete Haut kann mit eitrigen Krusten bedeckt sein. Wenn sich die Krankheit weiter ausbreitet, werden auch die Krusten größer und können tiefere Hautschichten angreifen. Wenn das Pferd sich bewegt, kann es bei Belastung immer wieder dazu kommen, dass die Krusten aufreißen und bluten, was zu tiefen Furchen führen kann. Mauke kann auch chronisch werden und ohne medizinische Behandlung zu Lahmheit führen.

Von Schwielen- oder Warzenmauke spricht man, wenn die Mauke im Zuge einer zu geringen Versorgung die obersten Hautschichten komplett zerstört und sich dadurch Schwielen oder Warzen bilden. Wird die Mauke nicht behandelt, dann werden die obersten Schichten der Pferdehaut komplett zerstört und es bildet sich durch den ständigen Entzündungsreiz Granulationsgewebe.

Ursachen für Mauke

Ursachen für Mauke können äußerliche Faktoren sein wie z.B. Parasiten, Bakterien, Pilze in Kombination mit u.a. Feuchtigkeit, Schmutz und Sonnenlicht. Aber auch innere Faktoren – wie Stress oder die Ernährung, können die Ursache sein.  

  • Parasiten & Pilze

Heutzutage treten Hautparasiten, Pilze und Bakterien bei Pferden wesentlich seltener auf als dies früher der Fall war, weil die Hygieneverhältnisse besser sind, die Ställe eine geringere Besatzdichte aufweisen und sich die Qualität des Futters verbessert hat. Im Optimalfall ist die Haut des Pferdes gegen diese „Eindringlinge“ geschützt. Wenn das Immunsystem des Pferdes aber geschwächt ist, können die Parasiten (wie z.B. Milben, Haarlinge, Zecken usw.), Bakterien und Pilze die Haut angreifen. Meist wird bei Pferden mit Mauke ein zusätzlicher Befall mit Hautmilben diagnostiziert.

Zwar sind Parasiten und Pilze meist nicht der Hauptauslöser für Mauke, jedoch steht ihnen quasi die Tür zum Blutkreislauf des Pferdes offen, wenn die Fesseln der Pferde bereits offene Wunden und Krusten aufweisen. Zu empfehlen ist dann auf jeden Fall eine Behandlung gegen Repellentien, damit die Ausbreitung eingedämmt werden kann.

Feuchtigkeit, Schutz und Sonnenlicht/Wärme sind dann in Kombination mit Parasiten, Pilzen und Bakterien nicht förderlich, weil diese ein schnelleres Ausbreiten ermöglichen. Es bleibt zu erwähnen, dass Matsch und Feuchtigkeit ein gesundes Pferd nicht negativ beeinflussen und mangelnde Hygiene nicht als alleiniger Auslöser für Mauke gesehen werden kann.

  • Stress & Psychische Belastungen

Die Haut zeigt nach außen wie es dem Pferd im Inneren geht. Das ist auch bei uns Menschen oft nicht anders. Stresssituationen oder belastende Veränderungen können sich in unserer Haut wiederspiegeln. So kann z.B. ein Stallwechsel, lange Fahrtzeiten zu Turnieren oder eine neue Pferdegruppe eine solch stressige Situation für ein Pferd darstellen. Meist kommt zur belastenden Situation auch noch eine Herausforderung für das Immunsystem hinzu, weil andere Standorte auch ein anderes keimbedingtes Umfeld darstellen. Durch die geänderte Grundsituation können Pferde oft nicht so schnell ihre Immunantwort anpassen und reagieren über die Haut.

  • Ernährung des Pferdes

Nahrung ist streng gesehen keine direkte Ursache von Mauke bei Pferden, sie ist aber ein wichtiger Faktor. Im Allgemeinen werden Hautprobleme innerlich aufgrund eines geschwächten Immunsystems verursacht. Ein geschwächtes Immunsystem steht im Zusammenhang mit der Balance der Darmflora. Man kann die Haut auch als eine Verlängerung des Darms betrachten. Die Ernährung ist eine der wichtigsten Grundbedürfnisse für die Gesundheit des Pferdes, auch im Betracht auf die Hautkrankheit Mauke.

Welches Pferdefutter ist geeignet bei Mauke?

Damit Du einen ausgewogenen, individuellen Fütterungsplan für dein Pferd erstellen kannst, solltest Du die Bedürfnisse deines Pferdes analysieren und die bisherige Versorgung überprüfen. Pferde mit Mauke sollten nicht zu viel Kraftfutter erhalten und die Weidezeit sollte optimiert werden, damit Stärke- und Proteinaufnahme kontrolliert werden können.

Generell ist es besser nicht zu viele verschiedene Futtersorten zu füttern, damit die Darmflora deines Pferdes mehr Ruhe bekommt. Die Bakterien im Dick- und Blinddarm vertragen große Mengen Zucker nicht gut. Du kannst ab und zu eine Möhre oder Zuckerrübe zur Belohnung geben, aber von großen Mengen zuckerhaltigem Futter ist abzuraten. Pavo Nature’s Best und Pavo SpeediBeet enthalten wenig Zucker und Stärke.

Pferde lieben es, sich den ganzen Tag mit Fressen zu beschäftigen. Zu lange Fresspausen stressen dein Pferd und können außerdem sein Immunsystem belasten. Sorge daher dafür, dass sich dein Pferd viele Stunden am Tag mit dem Fressen von Raufutter beschäftigen kann. Steht dein Pferd lange im Stall oder bist du mit ihm oft mit dem Anhänger unterwegs? Dann eignen sich Raufuttersnacks als Ergänzung zum täglichen Raufutter. Pavo HayChunks sind kleine, gepresste Wiesenheu-Rollen, die dein Pferd über einen längeren Zeitraum beschäftigen und es gleichzeitig mit Raufutter versorgen. 

Es ist sinnvoll eine Sorte Kraftfutter beizubehalten. Hier macht es keinen Unterschied ob Du Pellets oder Müsli fütterst. Vor allem das Kraftfutter/Raufutter-Verhältnis spielt eine Rolle. Für eine gesunde Darmflora deines Pferdes ist es wichtig, dass Du täglich 7 – 8 kg Raufutter oder die entsprechende Menge Raufutterersatz fütterst.

Gerne kannst Du uns für eine Futterberatung kontaktieren.

Tipps zur Vorbeugung von Mauke 

  • Stärke, Zucker & Eiweiß Zufuhr überprüfen

Grundsätzlich sollte die Energiemenge überprüft werden, die dem Pferd durch das Futter zugeführt wird. Oft ist vielen Pferdehaltern nicht bewusst wie viel Zucker in einer Futterration steckt. Ausschlaggebend ist hier auch die Weidezeit, da Gras viel Zucker/Stärke enthält. Dein Pferd sollte grundsätzlich so viel Energie zu sich nehmen, wie es individuell benötigt.

  • Versorgung mit Spurenelementen 

Spurenelemente und Vitamine sind wichtig für das Immunsystem und können eine ausgewogene Ernährung ergänzen. Die Grundversorgung in Verbindung mit einem Mineralfutter und einem Öl, welches reich an Omega-3 ist, ist sehr wichtig.

  • Öle können das Hautbild verbessern 

Kaltgepresste Öle z.B. Leinsamenöl stellen eine Versorgung mit Vitamin A und E sicher und können das Hautnivau verbessern.

  • Infektionen vermeiden 

Durch offene Hautstellen ist das Risiko einer Infektion bei einer Maukeerkrangung grundsätzlich erhöht. Pferde können ab und zu mit einer Waschung aus Kernseife, die alkalisch und dadurch entzündungswidrig ist, gereinigt werden. Krusten sollten nicht entfernt werden, da so zusätzlich offene Wunden entstehen können.

  • Hartnäckige Mauke behandeln 

Bei schweren Fällen kann es sinnvoll sein, Zusatzpräparate einzusetzen, um den Immustoffwechsel, vor allem der Haut und Leber, zu unterstützen. Schwerpunktmäßig wird dieser auf die Verbesserung des Entgiftungs- und Hautstoffwechsels hinarbeiten. Nimm hierzu Kontakt zu einem erfahrenen Ernährungsberater oder Therapeuten auf.

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