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Dr. Patricia Sitzenstock
16 november 2023 Lesezeit 4 Minuten

Kot und Urin von Pferden

Über den Kot und Urin scheidet das Pferd die Stoffe aus dem Körper aus, die es im Magen-Darm-Trakt nicht verdauen oder nicht als Baustoffe verwenden kann. Die Nieren sind für das Ableiten der flüssigen Abfallstoffe über den Urin zuständig, während im Darm die festen Abfallstoffe zu Kot verarbeitet und dann ausgeschieden werden.

Die Nieren sind die Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane des Pferdes und sorgen dafür, dass Abfallstoffe aus dem Körper entfernt werden. Der Urin ist das Produkt, das durch die Nieren aus überflüssigem Wasser und Abfallstoffen gebildet wird, hat normalerweise eine gelbliche Farbe und ist trüb.

Normalerweise kaut ein Pferd sein Futter zu Stückchen von 2mm oder kleiner. Es gelangen jedoch auch Stücke von 1 bis 3cm in den Verdauungstrakt. Weil nach dem Kauen keine Teilchen mehr zerkleinert werden, sieht man diese im Kot des Pferdes. Daran kannst du sehen wie dein Pferd frisst und trinkt. Normalerweise sollte der Kot kugelförmig und glänzend sein und auf dem Boden auseinanderfallen.

Probleme beim Äppeln – Was tun bei Durchfall, Verstopfung und Parasiten?

Pferde, die sich auf einer Weide bewegen, äppeln ca. alle 3-4 Stunden. Die Konsistenz des Kots verrät viel über den Gesundheitszustand des Pferdes. Sowohl zu dünner, wässriger Kot als auch Verstopfungen sind für Pferde nicht ideal. Durch die Beobachtung deines Pferdes kannst du schnell feststellen, wie es um seine Gesundheit bestellt ist. Die häufigsten Krankheiten, die über den veränderten Kot entdeckt werden, findest du im folgenden Abschnitt.

Durchfall bei Pferden

Durchfall ist Kot mit einem erhöhten Wasseranteil, wodurch ein zusätzlicher Flüssigkeitsverlust auftritt. Am Ende des Dickdarms werden Wasser und Salze aus der Nahrung wiedergewonnen. Geschieht dieses nicht, ist der Kot flüssiger als normal und man spricht von Durchfall.

Dein Pferd kann leichten Durchfall haben, vergleichbar mit breiigem Kuhmist, der oft durch Aufregung, Nervosität, Änderung des Kraftfutters, des Weidegrases oder der Silage verursacht wird. Dieser leichte Durchfall hört meistens auf, sobald sich das Pferd wieder beruhigt hat oder die Futterration angepasst wurde.

Erste Hilfe bei Durchfall: Vermeide zu viel Weidegang und stelle bei Silagefütterung auf Heu um.

Gebe dabei viel frisches Wasser. Für eine Weile keine Äpfel, Möhren oder Zuckerrüben als Leckerchen geben. Füttere Mash oder Kleie und überprüfe den Kot auf Wurmbefall. Wenn dieser Durchfall einige Tage anhält, besteht die Gefahr der Austrocknung. Zögere dann nicht, den Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Kotwasser bei Pferden

Ist der Kot dünn wie Wasser und das Pferd scheidet sehr häufig Kot aus, spricht man von Kotwasser. Der Schweif ist oft durchnässt und das Pferd macht einen kranken Eindruck. Ursachen können sein: Wurminfektion, verdorbenes oder gefrorenes Futter, Entzündungen des (Dick-)Darms, eine Infektion, die Einnahme von Medikamenten oder eine Vergiftung durch Pflanzen.

Erste Hilfe bei Kotwasser: Im Falle von schwerem Kotwasser ist es immer empfehlenswert, den Tierarzt zu Rate zu ziehen, da dein Pferd durch den erhöhten Verlust von Wasser austrocknen kann.

Verstopfung bei Pferden

Verstopfung ist bei Pferden eine häufig vorkommende Ursache von Koliken. Verschiedene Stellen im Verdauungstrakt sind für diese Verstopfungen anfällig. Insbesondere dort, wo der Verdauungstrakt starke Windungen hat und wo die Nahrung länger verbleibt, um verdaut zu werden.

Meistens entstehen Verstopfungen durch das Fressen von zu viel, zu schnell und zu trockenem Futter. Aber auch schlechte Zähne oder unzureichende Bewegung können Verstopfungen bei Pferden verursachen. Stuten können am Ende der Trächtigkeit anfälliger für Verstopfungen sein, die durch das schnelle Wachstum des Fohlens verursacht werden.

Erste Hilfe bei Verstopfung: Oft sind die Symptome einer Verstopfung nicht extrem, sie kann jedoch große Folgen haben. Wenn du vermutest, dass dein Pferd unter Verstopfung leidet, sorge für ausreichende Bewegung des Pferdes, uneingeschränkten und einfachen Zugang zu Trinkwasser und ziehe den Tierarzt zu Rate.

Oft wird dann ein flüssiges Paraffin verabreicht, um die Verdauung wieder in Gang zu setzen. Zudem ist es wichtig, dass du dein Pferd vorübergehend einer Diät unterziehst. Nach der vollständigen Genesung kannst du die gewohnte Ration langsam wieder aufbauen. Gebe deinem Pferd über den Tag verteilt viel Heu, ausreichend frisches Trinkwasser und sorge für tägliche Bewegung.

Parasiten im Kot

Würmer sind bei Pferden eine häufige Ursache bei Gesundheitsproblemen (unter anderem bei Koliken und Durchfall). Pferde haben oft Parasiten in sich. Diese Parasiten siedeln sich am liebsten im Verdauungstrakt an. Ein ständiger Wurmbefall kann für ein Pferd eine ernsthafte Bedrohung darstellen. Deshalb ist es wichtig, dass Pferd regelmäßig zu entwurmen.

Die Verabreichungsmenge von Wurmkuren ist abhängig vom Gewicht des Pferdes. Wurmkuren sollten weder über- noch unterdosiert werden, um zum einen das Pferd nicht unnötig zu belasten und zum anderen den gewünschten Effekt zu erzielen. So wiegen zum Beispiel knapp 60% der Warmblutpferde deutlich über 600kg bis hin zu 700kg. Wenn du weißt, an welchen Würmern dein Pferd leidet, wähle ein Spezialpräparat. Ansonsten nutze ein Breitbandpräparat. Überlasse die Wahl der Wurmkur am besten dem Tierarzt. Außerdem ist es wichtig, den Kontakt des Pferdes mit Kot so weit wie möglich einzuschränken, indem das Paddock, die Box und die Weide regelmäßig von Kot befreit wird.

Symptome von Wurmbefall

  • Schlechte Verfassung
  • Stumpfes Fell mit langen Haaren
  • Verzögerter Fellwechsel
  • Gestörtes oder verzögertes Wachstum
  • Koliken
  • Blutarmut
  • Verringerter Appetit
  • Durchfall (oder einen Wechsel von Durchfall und Verstopfung)

Entwurmungszeiten bei Pferden

  • Anfang Mai (Beginn Weidezeit) gegen Rundwürmer
  • Ende Juni / Anfang Juli gegen Rundwürmer und Bandwürmer
  • Ende August / Anfang September gegen Rundwürmer
  • Ende Oktober / Anfang November gegen Rundwürmer, Bandwürmer und Magenasseln

Tipp: Sorge dafür, dass alle Pferde, die zusammen im Paddock oder auf der Weide laufen, gleichzeitig entwurmt werden.

Probleme beim Urinieren (Strahlen) beim Pferd

Ein gesundes Pferd setzt am Tag 3-10 Liter Urin ab, dessen Farbe Gelb ist. Das Absetzen des Urins bezeichnet man bei Pferden auch als Strahlen. Viele Pferde unterdrücken das Strahlen auf hartem Untergrund z.B. auf Betonboden. Der Grund hierfür ist, dass es vielen Pferden unangenehm ist, wenn der Urin vom harten Untergrund an den Beinen hochspritzt. Auch der Urin verrät viel über die Gesundheit des Pferdes.

Nierenprobleme

Eine nicht normal funktionierende Nierenleistung wird als Niereninsuffizienz bezeichnet, die chronisch als auch akut auftreten kann. Nierenfunktionsstörungen können unterschiedliche Auslöser haben: Kreislaufbedingte Durchblutungsstörungen (z.B. langanhaltender Durchfall), toxische Schädigung (z.B. Überdosierung von Medikamenten), erregerbedingte Schädigungen (z.B. Bakterien) oder auch durch Fütterungsfehler.

Solltest du den Verdacht haben, dass dein Pferd unter einem Nierenproblem leidet, kontaktiere bitte den Tierarzt. Mithilfe einer Blutuntersuchung lassen sich die Symptome genauer analysieren und eine geeignete Therapie für dein Pferd festlegen. Informationen zu chronischen Nierenproblemen finden du in unserem detaillierten Beitrag zu diesem Thema.

Blasenentzündung

Auch bei Pferden kann es durch aufsteigende Bakterien zu einer Entzündung der Blase kommen. Besonders bei Stuten, die einen verminderten Scheidenschluss während der Rosse oder Dauerosse haben oder durch einen Dammriss bei der Geburt, kann es zu einer Blasenentzündung kommen.

Um eine Blasenentzündung zu diagnostizieren ist eine Urinuntersuchung notwendig. Meist werden Blasenentzündungen bei Pferden, wie auch beim Menschen mit Antibiotika und Entzündungshemmern behandelt.

Harngries

Pferdeurin enthält viele Kristalle, die sich zusammen mit abgeschliffenen Epithelzellen der Blasenwand als Sediment am Grund der Blase ablagern können. Eine gewisse Menge dieses Sediments ist normal und es wird in der Regel in kleinen Mengen beim Urinieren abgegeben. Besonders bei älteren Wallachen oder sehr großrahmigen Pferden wird beobachtet, dass es hier vermehrt zu chronischen Reizungen kommt und der Harngries nicht im normalen Maße ausgeschieden wird. Der Harngries in der Blase reibt an der Blasenwand und reizt diese. Von Harngries können grundsätzlich aber alle Tiere aller Altersklassen und Geschlecht betroffen sein.

Solltest du den Verdacht auf Harngries bei deinem Pferd haben, dann ist es ratsam hier den Tierarzt zu konsultieren. Dieser wird wahrscheinlich eine Urinprobe nehmen und zusätzlich die Blase per Ultraschall untersuchen, um die Sedimentablagerungen zu prüfen.

Blasenspülungen, diuretisch wirkende Phytotherapeutika und eine Futterumstellung auf die Bedürfnisse deines Pferdes angepasst können Erleichterung bei Harngries schaffen. 

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