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Dr. Patricia Sitzenstock
22 juni 2022 Lesezeit 5 Minuten

Konditionssteigerung beim Pferd

Die Kondition eines Pferdes ist das Verhältnis zwischen Muskeln und Fett im Hinblick auf die allgemeine Aufgewecktheit, Verhaltensnormalität und Ausdauer. Die Kondition kann durch die richtige Ernährung und ein auf dein Pferd ausgerichtetes Training gesteigert werden. Dafür benötigst du vor allem Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen. Viele gehen davon aus, dass ein Pferd von Natur aus ein starkes, muskulöses und ausdauerndes Tier ist. Dabei wird die Kondition vor allem durch Ernährung und Bewegung beeinflusst.

Vor allem nach einer längeren Trainingspause wird ganz deutlich, wie schnell auch bei Pferden die hart antrainierte Kondition wieder abschwächt. Gründe für längere Trainingspausen können sein, dass nach der Turniersaison und über den Winter das Sportpferd eine Ruhepause bekommt oder aber auch wegen Krankheit. Ein Konditionsabfall bedeutet, dass dein Pferd schneller aus der Puste kommt und es auch weniger Leistung erbringen kann, als du es eigentlich von ihm gewohnt bist.

Wenn du die Kondition deines Pferdes steigern möchtest, dann gibt es zwei Stellschrauben, an denen du drehen kannst: die richtige Ernährung in Kombination mit einem auf dein Pferd ausgerichtetes Training.

Bei der Konditionssteigerung geht es nicht immer nur um Sportpferde. Jedes Pferd, egal ob Freizeit- oder Sportpferd, benötigt für jede Disziplin eine entsprechende Grundkondition, die dann je nach Leistungsniveau gesteigert wird. Wenn dein Pferd z.B. monatelang nur auf der Weide gestanden hat und auch sonst ein relativ entspanntes Pferdedasein genießen darf, ist es nicht angemessen, es ohne Training direkt in einen 4-Stunden-Ausritt mitzunehmen. Gleiches gilt für ein Sportpferd, welches z.B. ohne Trainingsaufbau nach einer Krankheitsphase direkt wieder auf S-Klasse-Turnierniveau in der Dressur geritten wird.

Eine rapide Leistungssteigerung ohne entsprechende Kondition ist für dein Pferd nicht gesund und fördert das Risiko einer Übersäuerung der Muskulatur. Achte daher grundsätzlich sowohl auf eine bedarfsgerechte Fütterung als auch auf ein auf dein Pferd abgestimmtes Trainingsprogramm. Respektiere die natürlichen Grenzen deines Pferdes: zum einen ist nicht jedes Pferd für jede Disziplin geeignet und zum anderen ist die Kondition nicht unendlich ausschöpfbar. Außerdem können auch Pferde hin und wieder einmal „schlechte Tage“ haben. Zudem spiegeln sich Krankheiten und natürlich das steigende Alter in der Leistungskurve wieder.

Steigerung der Kondition durch das richtige Pferdefutter

Viele Pferdebesitzer denken, dass durch eine gesteigerte Energieaufnahme auch die Kondition automatisch gesteigert werden kann. Aber so einfach ist es leider nicht. Wenn lediglich der Fett- oder Kohlenhydratanteil einer Futterration erhöht wird, steigt zwar der Energieanteil, es kann aber zu einem Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch kommen. Die Folge können Fettablagerungen sein. Es kommt also auf das richtige Nährstoffverhältnis, die Eigenschaften deines Pferdes und dem Energieverbrauch an.

Die Fütterung des Pferdes zur Steigerung seiner Kondition ist eine komplexe Angelegenheit, und es gibt einige Faktoren, die berücksichtigt werden müssen:

  • Energieaufnahme
  • Energieverbrauch
  • Proteine zum Muskelaufbau
  • Kohlenhydrataufnahme
  • Fettaufnahme
  • Mineralien
  • Spurenelemente
  • Vitamine

Damit die Kondition gesteigert werden kann, müssen Nährstoffe im ausgeglichenen Verhältnis zugeführt werden. Mit dem richtigen Trainingsplan können die Nährstoffe vom Pferd dann auch ideal genutzt werden: Aminosäuren bilden die Grundlage für Proteine, die maßgeblich am Muskelaufbau beteiligt sind. Fette werden eingelagert, um als langsam verfügbare Energie wieder freigesetzt zu werden. Kohlenhydrate aus Getreidestärke dienen der schnellverfügbaren Energie, wohingegen Stärke aus Reiskleie deinem Pferd ebenfalls als langsam freiwerdende Energie zur Verfügung gestellt wird. Hierdurch hat dein Pferd einen ausgeglichenen Energiehaushalt, um sein biochemisches System aufrechtzuerhalten. Du möchtest mehr darüber erfahren, welche Energiequellen vor allem Sportpferde benötigen? Dann lese dazu auch unseren Beitrag „Energie im Futter für Sportpferde“.

Gerade beim Thema „Konditionssteigerung“ oder auch „Konditionserhalt“ ist es wichtig, genau über den Verdauungstrakt von Pferden informiert zu sein, so dass du weißt, wie Pferde welche Nährstoffe nutzen können. Das Geheimnis einer gesunden Ernährung ist nämlich in erster Linie eine gute Raufütterung. Aus natürlichen raufaserreichen Futtermitteln kann dein Pferd am besten Energie ziehen, um seine Kondition optimal durch die Ernährung zu verbessern. Die Basis einer guten Raufütterung bildet Heu in ausreichender Menge und Qualität. Sollte eine ausreichende natürliche Raufütterung durch Heu, Gras und Stroh nicht möglich sein oder dein Pferd diese aufgrund schlechter Zähne nicht mehr richtig fressen kann, so kann die Raufütterung auch teilweise durch entsprechende Futtermittelsorten ersetzt werden. Neben Heucobs eignen sich auch rohfaserreiche Zuckerrübenschnitzel, idealerweise in entzuckerter Form, wie z.B. Pavo SpeediBeet oder Pavo FibreBeet. Sie enthalten keine Stärke, nur 5% Zucker, aber dafür viele gesunde Ballaststoffe. Die Zuckerrübenschnitzelflocken werden eingeweicht verfüttert und sind für dein Pferd eine hervorragende Quelle langsam freiwerdender Energie. Auch getreidefreie, strukturreiche Kräutermischungen, wie z.B. Pavo Care4Life, sind bestens zur Ergänzung einer nicht ausreichenden Raufütterung geeignet. Die Raufasern sorgen für eine verbesserte Nährstoffverfügbarkeit im Dünndarm und einer damit erhöhten Aufnahme von Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Mineralstoffen und Vitaminen. Dies ist wichtig für einen guten Konditionsaufbau. Zusätzlich wird die Fermentierung und Nährstoffverfügbarkeit im Enddarm aufgrund erhöhter mikrobieller Tätigkeit verbessert.

Solltest du unsicher bei der Fütterung deines Pferdes sein oder möchtest erfahren, welche Fütterung für dein Pferd ideal ist, dann kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung

Grundlagen für einen Trainingsplan zur Konditionssteigerung

Bevor du mit einem Trainingsplan startest, solltest du den IST Trainingsstand deines Pferdes untersuchen. Wie ist die aktuelle Kondition und Verfassung deines Pferdes? Falls sich die Kondition verschlechtert hat, welche Gründe liegen vor? War dein Pferd krank oder hatte es eine längere Trainingspause? Wie alt ist dein Pferd? Was sind deine Trainingsziele? Und wie realistisch ist die Umsetzung dieser Ziele mit deinem Pferd?

Eine Konditionssteigerung geht grundsätzlich einher mit einem Fitness- und Muskeltraining. Gerade beim Reiten ist eine gut ausgebildete Rückenmuskulatur wichtig, damit dein Pferd dich auch gut und gern tragen kann.

Wichtig zu wissen:

Von Natur aus ist der Körper und somit der Rücken des Pferdes nicht dafür ausgelegt, einen Reiter zu tragen. Wenn die Rückenmuskulatur zu schwach ist, kann ein Pferd schnell unter Verspannungen und Schmerzen leiden. Daher ist ein langsames und effizientes Rückentraining entscheidend für den weiteren Trainings- und Erfolgsverlauf.

Starte immer langsam und schonend mit dem Training, wenn dein Pferd aus einer längeren Pause zurückkommt oder du mit dem Training deines Pferdes für eine neue Disziplin beginnst.

  • Tipp:
    Starte dein  Training doch mit einem abwechslungsreichen Bodenarbeitsprogramm, um die Grundfitness und die Grundmuskulatur deines Pferdes aufzubauen. Hierdurch kann dein Pferd optimal auf die reiterliche Beanspruchung vorbereitet werden. Außerdem stärkt eine gute Bodenarbeit die Kommunikation und somit die Bindung zwischen Mensch und Pferd.
     
  • Training und Haltung:
    Auch die Haltungsbedingungen können die Kondition deines Pferdes beeinflussen. Wird dein Pferd in Offenstallhaltung mit täglich ausreichendem Weidegang gehalten, so wird es automatisch schon eine bessere Grundkondition haben als Pferde in reiner Boxenhaltung. Die Begründung ist ganz einfach: Pferde beschäftigen sich von Natur aus bis zu 16 Stunden täglich mit der Nahrungsaufnahme. Hierbei sind sie ständig in Bewegung und legen somit auch auf der Weide täglich mehrere Kilometer zurück.
     
  • Training und Pferdetyp:
    Die Disziplin sollte zum Typen, bzw. zur Rasse deines Pferdes passen. Ein Traber wird sich daher immer schwerer tun, eine gesetzte Galopp-Passage zu zeigen als ein typisch Dressur gezogenes Pferd. Ebenso wird ein Galopper niemals der Champion im Trabrennsport werden können.
    Achte bei der Arbeit mit deinem Pferd auch darauf, ob es überhaupt Freude an dem hat, was du von ihm abverlangst. Auch die Psyche trägt dazu bei, ob sich ein Pferd zur Konditions- und Leistungssteigerung motivieren lässt oder nicht.
    Verlange nicht zu viel auf einmal von deinem Pferd und vermeide negative Motivation. Ein Zeichen dafür, dass es deinem Pferd gerade zu viel wird, können Zähneknirschen, Kopfschlagen, Zungenspielen und der Verlust des Vorwärtsdranges sein. Hier solltest du die Trainingszeit für die nächste Einheit ggf. reduzieren, eine kurze Pause einlegen oder einfach mal eine Spaßstunde einlegen, damit dein Pferd sich sowohl körperlich als auch mental wieder regenerieren kann.
     
  • Training und Alter:
    Das Alter spielt eine wichtige Rolle für das Training. Generell sollten junge Pferde unter 3 Jahren sich auf der Koppel austoben dürfen statt diszipliniert in der Reithalle arbeiten zu müssen. Ein zu früher Trainingsbeginn kann sowohl für die Psyche als auch für den Bewegungsapparat des Pferdes negativ sein.
    Ebenso solltest du ein älteres Pferd nicht mehr überfordern. Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich der Stoffwechsel und die Leistungsfähigkeit sinkt. Vor allem der Nährstoffbedarf verändert sich mit dem Alter der Pferde. Passe daher die Fütterung deines älter werdenden Pferdes rechtzeitig an, um den Konditionserhalt zu sichern. Erfahre mehr dazu in unserem Ratgeber „Alte Pferde richtig füttern“.
  • Training und Krankheiten:
    Krankheiten können ebenfalls die Kondition beeinflussen und sind ein beschränkender Faktor für deinen Trainingsplan. Leidet dein Pferd z.B. unter Asthma oder Arthrose, sollten die Trainingseinheiten kürzer sein und die Steigerung langsamer erfolgen. Verlange nicht zu viel von einem kranken Pferd, denn es wird nie dieselbe hohe Leistungsgrenze wie ein gesundes Pferd erreichen.
    Ein gesundes Pferd sollte folgende Trainingsstunde gut durchhalten: 30 Minuten Schritt, 20 Minuten Trab und 10 Minuten Galopp. Wichtig ist der Wechsel zwischen Belastung und Erholung (Intervalltraining). Die Belastungsphase in einem Training sollte ca. 10  Minuten nicht übersteigen. So lange dauert auch eine Spring- und Dressurprüfung. Mache zwischen den Trainingseinheiten regelmäßige Pausen, so können sich die Muskeln deines Pferdes wieder entspannen.

    Folgende Tipps können wertvoll für dein Training sein:

  • Abwechslungsreicher Trainingsplan:
    Erstelle für dich und dein Pferd einen Trainingsplan. Dies kann helfen, den Überblick zu behalten. Du musst dir nicht vor jeder Einheit überlegen, wie du heute mit deinem Pferd trainieren möchtest. Bringe ruhig Abwechslung in deinen Plan. So bleibt das Training für dich und dein Pferd attraktiver und verschiedene Fähigkeiten des Pferdes werden trainiert. 
     
  • Sattellage kontrollieren:
    Durch die Steigerung der Kondition erhöht sich die Muskelmasse und die Körperformen des Pferdes verändern sich. Durch die Veränderungen ist es wahrscheinlich, dass der Sattel nicht mehr korrekt sitzt. Lasse daher den Sattel regelmäßig von einem Fachmann überprüfen.
  • Massagen für die Muskeln:
    Muskeln müssen sich nach einem anstrengenden Training wieder entspannen. Hierdurch werden sie optimal durchblutet, was den Muskelaufbau begünstigt. Massagen können zur Entspannung der Muskeln beitragen und sind eine zusätzliche Belohnung für dein Pferd.

  • Alternative Trainingseinheiten:
    Wer viel trainiert, der darf sich auch mal eine Auszeit gönnen. Plane daher ruhig regemäßig Alternativen wie Ausritte zum See oder im Wald ein. Dies schafft Abwechslung und steigert die Bindung zwischen dir und deinem Pferd.

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