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Dr. Patricia Sitzenstock
4 april 2023 Lesezeit 10 Minuten

Futterumstellung beim Pferd

Für eine Futterumstellung beim Pferd gibt es viele gute Gründe: Vielleicht hast du eine Futtersorte entdeckt, die besser zu den Bedürfnissen deines Pferdes passt, die Weidesaison startet bzw. endet, dein Pferd hat nicht das ideale Gewicht oder dein Pferd ist nicht optimal leistungsfähig. Ganz gleich aus welchem Grund du das Futter deines Pferdes umstellen möchtest, eine langsame und behutsame Vorgehensweise ist dabei unerlässlich. Der Grund hierfür liegt im Verdauungstrakt des Pferdes. Pferde haben von Natur aus einen sehr sensiblen Magen-Darm-Trakt und können bereits auf kleinste Futterumstellungen mit Unverträglichkeiten, Koliken, Kotwasser oder Durchfall reagieren. Gehe daher immer mit Bedacht vor, wenn du die Ration deines Pferdes anpassen möchtest.

Was ist eine Futterumstellung?

Eine Futterumstellung bei deinem Pferd umfasst verschiedene Szenarien. Die Ration deines Pferdes kann beispielsweise durch ein anderes Futtermittel ersetzt oder auch ergänzt werden.  

  1. Futtermittel werden ausgetauscht

    Werden Futtermittel ausgetauscht, wird also entweder die Sorte des Kraftfutters gewechselt oder von Heu auf Heulage bzw. umgekehrt umgestellt. In all diesen Fällen handelt es sich um Futterumstellungen, die Schritt für Schritt erfolgen sollten.
     
  2. Die Futterration deines Pferdes wird ergänzt

    In manchen Situationen kommt es vor, dass die Futterration deines Pferdes um bestimmte Futterzusätze ergänzt werden muss, z.B. mit Vitaminen und Mineralstoffen, zur Unterstützung des Bewegungsapparates oder zum Muskelaufbau. Da Ergänzungsfuttermittel im Vergleich zum Kraftfutter nur in geringen Mengen beigefüttert werden, benötigen diese keine langen Einschleichungen.

    Fehlt es deinem Pferd an Kraft und Ausdauer kann eine Ergänzung der Ration sinnvoll sein, z.B. mit Ölen oder Getreide. Oftmals ist es bei älteren Pferden, jungen Pferden oder Zuchtstuten nötig, Proteine zu ergänzen, z.B. mit Sojaextraktionsschrot. Oder dein Pferd ist in bestimmten Jahreszeiten anfälliger für Koliken und du möchtest es mit Mash unterstützen. In all diesen Fällen kann eine Ergänzung der regulären Ration ratsam sein. Hier ist es wichtig, dein Pferd schrittweise an die neuen Futtermittel heranzuführen.

  3. Jahresbedingte Futterveränderungen

    Zur Weidezeit bekommt dein Pferd frisches Gras. Halte hierbei gut im Blick, ob dein Pferd die Energie aus dem Gras zusätzlich zur normalen Futterration benötigt oder ob du rechtzeitig die Fütterung anpassen solltest, um einen Energieüberschuss zu vermeiden.

Wann ist eine Futterumstellung nötig?

Jedes Pferd durchläuft mindestens 2-mal pro Jahr eine Futterumstellung: Zu Beginn und zum Ende der Weidesaison.

Beginnt die Weidesaison, erhält dein Pferd durch das frische Gras auf einmal mehr Energie, Eiweiß und Fruktan. Um den empfindlichen Verdauungstrakt nicht zu überlasten, ist ein langsames Anweiden entscheidend. Das liegt daran, dass dein Pferd zum Verdauen von frischem Weidegras andere Darmbakterien benötigt als zum Verdauen von Raufutter, welches den Winter über ausschließlich gefüttert wurde. Der Pferdedarm stellt die Bakterienkultur automatisch um, jedoch benötigt der Organismus dafür ausreichend Zeit.

Da der Rohfasergehalt bei frischem, wachsendem Gras sehr niedrig ist (ca. 3-4% der Frischmasse in Vergleich zu 25-30% bei Heu) sollte vor allem am Anfang der Weidesaison noch genügend Heu zugefüttert werden, um den Rohfaserbedarf von 1-1,5% des Körpergewichts zu decken. Positiver Nebeneffekt: Frisst dein Pferd Heu vor dem Weidegang und kommt „satt“ auf die Wiese, ist die Futterumstellung weniger problematisch, da die Pferde auf der Weide langsamer fressen. Kommt dein Pferd dann ganztägig auf die Weide, ist es in der Lage, 10% Gras je 100 kg Lebendgewicht aufzunehmen. Das entspricht 45 bis 60 kg Gras und einer Rohfaserzufuhr von 2,4 bis 3,6 kg.

Auch im Sommer musst du gegebenenfalls Raufutter ergänzen: Je nach Aufwuchs auf den Weiden kann es z.B. in heißen, trockenen Sommern nötig sein, die Raufuttermenge deines Pferdes deutlich zu erhöhen.

Im Herbst sind die Weiden generell kahler und das übrige Gras auf der Weide beinhaltet weniger Nährstoffe. Hinzu kommt, dass das Gras in dieser Vegetationsphase des Jahres kaum mehr wächst. Hier verhält es sich wie im Frühjahr: Kurzes Gras enthält weniger Rohfaser, so dass der Rohfaserbedarf oft nicht mit dem Gras auf der Weide gedeckt werden kann. Füttere deshalb unbedingt in der Übergangsphase genügend Heu zu. Dadurch hilfst du deinem Pferd bei der Umstellung. Auch Raufutterergänzungen eignen sich gut zur Umstellung von Weide- auf Stallsaison.

Neben einer guten Qualität des Heus (kein Schimmel, nicht staubig) sollte dieses wenig Zucker und - je nach Bedarf deines Pferdes - ausreichend Energie sowie Eiweiß enthalten. Auch Öle, wie z.B. Leinöl oder Ahifloweröl, können dein Pferd im Übergang von Weide- zur Stallsaison und vor allem im Fellwechsel unterstützen.

In welcher Situation ist eine Futterumstellung außerdem sinnvoll?

Dein Pferd ist zu dünn

Ist dein Pferd zu dünn, erhält es in der Regel durch seine Futterration zu wenig Eiweiß und Energie. Viele Pferdebesitzer reagieren bei zu dünnen Pferden in erste Linie mit einer deutlichen Steigerung der Kraftfuttermenge. Dies kann zielführend sein, wenn das Pferd bisher weniger als die empfohlene Menge bekam. Eine Erhöhung der Kraftfutterration über diese Menge hinaus ist jedoch nicht zielführend. Mischfuttermittel sind auf bestimmte Bedürfnisse ausgelegt. Deshalb kann es sein, dass dein Pferd z.B. durch eine vermehrte Stärke- und Zuckeraufnahme eher belastet wird und eventuell die benötigten Nährstoffe gar nicht mehr verdauen kann. Auch möglich ist, dass die Nährstoffe nicht in ausreichender Menge und Qualität im Kraftfutter enthalten sind. Dies ist der Fall, wenn sich der Bedarf deines Pferdes im Laufe seines Lebens verändert, z.B. durch Anpassung der Trainingsintensität bei Sportpferden, bei Krankheiten oder wenn sich dein Pferd in einer neuen Lebensphase befindet. Deshalb ist es wichtig zu überprüfen, ob das bisherige Kraftfutter noch zu den Bedürfnissen deines Pferdes passt. Beispielsweise verändert sich der Nährstoffbedarf bei alten Pferden: oftmals haben sie einen geringeren Energiebedarf, jedoch steigt mit dem Alter ihr Eiweißbedarf. Hier hilft dir die Futtermittelberatung gerne weiter.

In jedem Fall ist eine Ergänzung der Futterration durch hochwertige Rohfaser immer ratsam, wenn dein Pferd zu dünn ist. Erhält dein Pferd bereits Raufutter ad libitum, kann es sein, dass dein Pferd Zahnprobleme hat und deshalb das Raufutter nicht mehr richtig kauen kann oder dass das Heu nicht genügend Protein enthält. Dann kann eine zusätzliche Eiweißquelle zur Gewichtszunahme nötig sein.  Hierfür eignen sich eiweißreiche Rübenschnitzel mit niedrigem Zuckergehalt oder auch Ergänzungsfuttermittel mit essentiellen Aminosäuren.

Dein Pferd ist zu dick

Ist dein Pferd zu dick, erhält es durch seine Futterration zu viel Energie. Um dein Pferd auf gesunde Weise abnehmen zu lassen, ist es sinnvoll die aktuelle Fütterung genau zu hinterfragen: Erhält dein Pferd vielleicht ein Kraftfutter, obwohl es dieses gar nicht benötigt? Bekommt dein Pferd immer noch Sportfutter obwohl es nun in Rente ist? Gut zu wissen: Viele Freizeitpferde sind bereits mit ausreichend Raufutter und einem guten Mineralfutter optimal versorgt und benötigen zur Deckung ihres Energiebedarfs kein zusätzliches Kraftfutter. Zudem besteht auch die Möglichkeit, dass dein Raufutter sehr nährstoffreich ist. Einige Raufuttersorten verfügen zum Beispiel über einen deutlich höheren Zuckergehalt als viele Kraftfuttersorten. Um herauszufinden, wie viel Energie, Zucker und Eiweiß deine Raufuttersorte enthält, kannst du ganz einfach einen Raufutter-Schnelltest durchführen lassen. Um deinem Pferd durch sein Raufutter nicht zu viel Energie zuzuführen, solltest du 1-1,5% des Körpergewichts an Heu abwiegen und in kleinen Portionen über den Tag verteilt füttern. So vermeidest du lange Fresspausen und unterstützt eine gesunde Magen-Darm-Aktivität. Sollte dein Pferd zusätzlich ein Kraftfutter benötigen, zur Beschäftigung oder bei Futterneid, wenn die anderen Pferde gefüttert werden, dann bevorzuge hier sehr strukturreiche, energie-, zucker- und stärkearme Sorten, welche die Fresszeiten verlängern und die Kautätigkeit anregen. Empfehlenswert sind die Pavo Strukturmüslis mit Kräutern oder ohne Kräuter.

Dein Pferd reagiert empfindlich

Aufgrund bestimmter Stoffwechselerkrankungen, wie z.B. PPID (auch Cushing genannt), PSSM oder EMS, müssen einige Pferde sehr zucker- und stärkearm ernährt werden. Gerade bei Diagnostizierung dieser Krankheiten ist es sehr wichtig, die Fütterung entsprechend anzupassen, um den Gesundheitszustand deines Pferdes bestmöglich zu unterstützen.

Dein Pferd ist nicht optimal leistungsfähig

Auch die Leistungsfähigkeit deines Pferdes kann ein Grund für eine Futterumstellung sein. Eventuell erhält dein Pferd durch seine aktuelle Ration nicht genügend Energie oder es bedarf einer Energiequelle, die besser auf die Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmt ist. Beispielsweise liefert Hafer eher schnell verfügbare Energie, während Öle sich besser für ausdauernde Aufgaben eignen. Je nach Leistung und Disziplin kann also ein Futter mit dem einen oder dem anderen Schwerpunkt oder auch eine Kombination aus beidem sinnvoll sein.

Für dein Pferd steht ein Stallwechsel an

Wenn du mit deinem Pferd in einen neuen Stall ziehst, werdet ihr um eine Futterumstellung nicht herumkommen. Pferde sind aber absolute Gewohnheitstiere – das gilt auch für ihre Verdauung. Daher ist es außerordentlich wichtig, dass du dein Pferd langsam an das neue Kraftfutter und Raufutter gewöhnst, so dass sich auch sein empfindlicher Verdauungstrakt leichter darauf einstellen kann. Erkundige dich am besten rechtzeitig vor dem Umzugstermin zu den Fütterungsgewohnheiten am neuen Stall:

  1. Wird Heu oder Heulage gefüttert?

    Wenn dein Pferd Heu gewohnt ist und dieses auch im neuen Stall gefüttert wird, kommt es in der Regel weniger zu Problemen. Heu sollte grundsätzlich immer von guter Qualität sein und einen eher niedrigen Zuckergehalt haben. Falls du wissen möchtest, wie reichhaltig das neue Heu ist, kann dir ein Raufutterschnelltest Aufschluss geben. Etwas schwieriger ist die Umstellung von Heu auf Heulage – die Darmflora des Pferdeverdauungstraktes muss sich erst an die neue Zusammensetzung gewöhnen.

    Tipp für eine unkomplizierte Umstellung auf Heulage: Damit es nicht zu Problemen wie angelaufene Beine oder Aufgasungen kommt, sollte hier die Umstellung besonders langsam vorgenommen werden. Mische zu Beginn am besten noch einen hohen Anteil normales Heu unter die Heulage und erhöhe ganz langsam den Heulageanteil. Falls das neue Raufutter zu eiweißreich ist und dein Pferd Stroh gut verträgt, kannst du auch etwas Stroh unter die Heulage mischen.

    Gründe für die langsame Umstellung von Heu auf Heulage sind vor allem die Milchsäurebakterien, die vermehrt in Heulage enthalten sind. Der Verdauungstrakt deines Pferdes benötigt einige Zeit, sich vollständig an diese zu gewöhnen. Findet die Umstellung zu schnell statt, kann die Darmflora deines Pferdes das Futter nicht richtig verstoffwechseln, die Darmflora wird gestört und es kann zur Fehlgärungen kommen.

    Eine Fütterung mit Heulage eignet sich z.B. für Pferde mit Atemwegsproblemen, da diese weniger inhalierbare Staubpartikel enthält oder aber für Pferde, die mehr Protein und Energie benötigen. In Heulage ist in der Regel mehr davon enthalten, da sie früher geschnitten wird als Heu. Silage ist für Pferde nicht geeignet.
     
  2. Welches Kraftfutter wird gefüttert?

    Wird am neuen Stall ein anderes Kraftfutter gefüttert als dein Pferd gewohnt ist, ist eine langsame Futterumstellung wichtig. Pferde haben ein empfindliches Verdauungssystem, das sich erst langsam an Neuheiten gewöhnen muss.

    Tipp für eine unkomplizierte Kraftfutter Umstellung: Frage am besten bei den neuen Stallbesitzern nach, ob du etwas Kraftfutter mitnehmen darfst und mische es einige Tage vor dem Umzug unter das gewohnte Futter deines Pferdes. Erhöhe langsam den Anteil des neuen Futters bis dein Pferd nur noch dieses bekommt.

Die Veränderung der Fütterungszeiten ist in der Regel für Pferde kein Problem, so lange sich die Anzahl an Rationen nicht deutlich verändert.

Schon gewusst? Vorbeugend kannst Du dein Pferd bei einer Futterumstellung und einem Stallwechsel auch mit Mash und speziellen Ergänzungsfuttermitteln, wie Pavo GutHealth unterstützen. Pavo GutHealth unterstützt durch seine Inhaltsstoffe die Darmflora und die Umstellung auf das neue Futter. Durch Leinsamen und Kleie im Mash wird die Darmfunktion stabilisiert. Bei der Fütterung von Mash erhält dein Pferd zusätzliche Flüssigkeit, denn einige Pferde vergessen im Umzugsstress auch gerne mal das Trinken.  

Was kannst du tun, wenn dein Pferd das neue Futter nicht mag? Verweigert dein Pferd sein neues Kraftfutter, heißt das nicht unbedingt, dass es dies niemals fressen wird. Führe dein Pferd langsam an sein neues Geschmackserlebnis heran. Auch Pferde lieben die süßen „Geschmacksverstärker“ wie Zucker und Melasse, die in vielen Kraftfuttersorten enthalten sind. Wird das Futter dann von einem süßschmeckenden Futter auf ein naturbelassenes Futter mit weniger Zucker und Stärke umgestellt, kann es gut sein, dass dein Pferd das neue Futter erstmal verweigert.

Ein Beispiel ist die Umstellung von dem Pavo SlobberMash auf das Pavo GrainFreeMash. SlobberMash ist zucker- und stärkehaltiger und schmeckt daher süßer als das getreide- und melassefreie GrainFreeMash. Daher müssen sich viele Pferde erst an den weniger süßen Geschmack vom Pavo GrainFreeMash gewöhnen. Unser Tipp: Verringere allmählich die Menge an SlobberMash und erhöhe die Menge an GrainFreeMash, bis du vollständig auf das zucker- und stärkereduzierte Mash umgestellt hast.

Wenn dein Pferd das neue Heu eher mit spitzen Zähnen frisst, kann das mehrere Ursachen haben: Vielleicht ist es etwas feiner oder gröber als das bisherige oder die Gräserzusammensetzung ist anders. Gib deinem Pferd auch hier Zeit, sich an das neue Heu zu gewöhnen. Falls du das Gefühl hast, dass dein Pferd nicht genügend Raufutter frisst, kannst du in der Übergangszeit auch auf Heuersatzprodukte wie Heucobs zurückgreifen. Dass Pferde ihr Heu komplett verweigern, ist sehr selten und hat dann meist mit Stress, Schmerzen oder hygienischen Problemen beim Heu zu tun.

Nervöse Pferde unterstützen: Dein Pferd hat ein schwaches Nervenkostüm? Dann gönne ihm doch etwas mehr innere Ruhe mit unserem Pavo NervControl, so dass dein Pferd gelassener mit dem Umzug in einen neuen Stall und neuen Situationen umgehen kann. Dieses Zusatzfutter enthält organisch gebundenes Magnesium, L-Tryptophan sowie Threonin und hilft, Spannungen im Pferdekörper schneller abzubauen.

Das Immunsystem deines Pferdes stärken: Nicht nur ungewohnte Umgebungen, Abläufe und Situationen warten im neuen Stall auf dein Pferd, sondern auch neue mikrobielle Belastungen. Dies alles fordert das Immunsystem deines Pferdes heraus, so dass es eine extra Portion Immunstärkung sicherlich gut gebrauchen kann.

Wie lange dauert eine Futterumstellung?

Die Länge einer Futterumstellung kann variieren und hängt von der Art der Futterumstellung und dem individuellen Zustand deines Pferdes ab. Grundsätzlich ist es sinnvoll, für eine Futterumstellung einige Wochen Zeit einzuplanen. Folgende Richtwerte können dir dabei helfen:

Anweiden

Lass dein Pferd am ersten Tag des Anweidens max. 10-15 Minuten frisches Gras fressen und steigere diese Zeit dann jeden zweiten Tag um weitere 5 Minuten. So kann sich die Darmflora langsam umstellen und die „richtigen“ Darmbakterien aufbauen. Sobald dein Pferd 30 Minuten grast, können die Fresszeiten um 15 bis 30 Minuten alle 2-3 Tage gesteigert werden, bis die gewünschte Weidezeit erreicht ist. Gut zu wissen: Schon das kurze Anweiden sollte auf geeigneten Grünflächen erfolgen. Aus hygienischen Gründen ist das Grasen auf Randstreifen von z.B. Straßen nicht empfehlenswert. Auch zu kurzes Gras ist besonders für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen nicht geeignet.

Kraftfutterwechsel

Beginne am besten mit ¼ der Menge des neuen Futters und ¾ der Menge des alten Futters. Nach und nach reduzierst du dann die Menge des alten Kraftfutters und erhöhst die Menge des neuen. Für diesen Vorgang kannst du ca. 2 Wochen Zeit einplanen.

Wechsel der Raufuttersorte

Wechselst du von Heu auf Heulage oder anders herum, ist es wichtig, die Umstellung sehr langsam und in kleinen Schritten durchzuführen. Nimm dir dafür 2 Wochen Zeit und mische nach und nach die Heulage mit dem Heu.

Öl zufüttern

Benötigt dein Pferd zusätzliche Energie oder extra Unterstützung z.B. im Fellwechsel oder bei der Regeneration, eignet sich die Zufütterung spezieller Öle. Beginne mit der Fütterung einer kleineren Menge Öl pro Tag (ca. 20 ml) und erhöhe diese täglich um 20 ml bis die vom Hersteller empfohlene Dosis erreicht ist. Bei Ölen, die den Fellwechsel, die Atemwege oder die Regeneration unterstützen, reichen meist schon 40-60 ml pro Tag für ein Großpferd aus. Soll dein Pferd Öl als Energielieferant erhalten, benötigst du mindestens 100 ml pro Tag für ein Großpferd. Beachte dabei jedoch, dass die Verdauungskapazität von Ölen bei Pferden begrenzt ist. Füttere daher nie mehr als 200-250 ml Öl pro Tag. Andernfalls kann der Verdauungstrakt deines Pferdes überlastet werden und die Darmsonden verkleben.

Hafer zufüttern

Fehlt es deinem Pferd an schnell verfügbarer Energie, kann die Futterration um energiereichen Hafer ergänzt werden. Starte auch hier mit geringen Mengen (ca. 100 g pro Tag) und steigere die Hafermenge täglich um kleine Portionen bis zur empfohlenen Menge. Hafer kann in Kombination mit Kraftfutter eine gute Ergänzung sein, um die „Power“ deines Pferdes zu regulieren. Halte die Kraftfuttermenge konstant und ergänze bei Bedarf den Hafer. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Zu viel stärkehaltiges Getreide kann den Verdauungstrakt deines Pferdes negativ beeinflussen. Reitest du ein Sportpferd mit sehr hohem Energiebedarf, eignet sich eine Kombination aus Stärke und Ölen als optimal verfügbare Energiequelle. Für empfindliche Pferde und Pferde mit niedrigem Energiebedarf ist eher eine getreidereduzierte bis getreidefreie Fütterung geeignet.

Wie kannst du dein Pferd bei einer Futterumstellung unterstützen?

Bestimmte Futtermittel können deinem Pferd bei einer Futterumstellung helfen. Beispielsweise kannst du deinem Pferd prä- und probiotische Futterergänzungen füttern, welche dazu beitragen, die Darmbakterien wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Außerdem geeignet sind zuckerreduzierte Rübenschnitzel mit präbiotischem Effekt zur Unterstützung einer gesunden Darmfunktion. Hier kannst du mit einer kleinen Menge Rübenschnitzel (z.B. 100 g Trockenprodukt pro Tag) beginnen und die Ration nach und nach erhöhen bis die gewünschte Fütterungsmenge erreicht ist. Für Pferde, die eher zu Untergewicht tendieren, eignet sich ein eiweißreicher Rohfasermix aus Rübenschnitzeln und Luzerne oder Reiskleie und Luzerne. Auch diese haben durch ihren Rohfasergehalt eine präbiotische Wirkung. Du kannst die eingeweichten Rübenschnitzel auch unter die übrige Futterration mischen, um dein Pferd schrittweise an die Fütterung von Rübenschnitzeln heranzuführen.