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Dr. Patricia Sitzenstock
19 januari 2023 Lesezeit 9 Minuten

Stärke im Pferdefutter

Stärke ist vor allem in Getreide und Getreidenebenprodukten wie z.B. Kleie enthalten. Als Pferde damals hauptsächlich zu Arbeits- und Militärzwecken eingesetzt wurden, benötigten sie, im Vergleich zu unseren Freizeitpferden heute, deutlich mehr und vor allem schnell verfügbare Energie. Getreide war nicht nur ein guter Energielieferant, es konnte auch von den Landwirten selbst produziert werden. Deshalb war die Getreidefütterung das Mittel der Wahl.

Die Fütterung von Stärke in Form von Getreide und getreidehaltigen Mischfuttersorten ist bei den Sport- und Freizeitreitern auch heute noch weit verbreitet. Allerdings ist das Wissen rund um den empfindlichen Magen-Darm-Trakt des Pferdes deutlich größer. So ist inzwischen auch bekannt, dass Pferde die Stärke nur in begrenzten Mengen verdauen können. Zudem ist der Energiebedarf bei den meisten Pferden, vor allem im Freizeitbereich, deutlich geringer als früher. Daher werden getreidereduzierte oder getreidefreie Futtersorten mit wenig Stärke immer populärer. Aber die Stärke im Pferdefutter kann für einige Pferde durchaus ihre Berechtigung haben.

Was ist überhaupt Stärke?

Stärke im PferdefutterStärke gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate und ist ein sogenanntes Polysaccharid, das aus einer bestimmten Verbindung von Glukosemolekülen besteht. 

Auch bei der Stärke gibt es verschiedene Formen. Hierbei bestimmen dann die Menge und die Art der Glukoseverbindungen, wie verdaulich die Stärke für die Enzyme im Dünndarm des Pferdes ist.

Bestimmte Glukoseverbindungen bilden eine lange Kette (auch als Amylose bekannt), die durch das Enzym Amylase sehr gut verarbeitet werden können und damit hoch verdaulich sind. Andere Glukoseverbindungen hingegen bilden eine stark verzweigte Kette (auch als Amylopektin bekannt), deren Verarbeitung deutlich schlechter funktioniert, wodurch diese Glukoseverbindungen nur schwer verdaulich sind.

Stärke als Energiequelle: Pferde benötigen zur Aufrechterhaltung ihrer Stoffwechselprozesse, zum Erbringen von Leistungen und für ein gesundes Wachstum eine bedarfsgerechte Energiezufuhr. Neben den Rohfasern stehen Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate (z.B. Stärke) deinem Pferd nach der Verdauung als Energie zur Verfügung. Stärke im Pferdefutter ist außerdem eine Energiequelle, die deinem Pferd je nach Stärkeart als schnell oder langsam freiwerdende Energie zur Verfügung steht.

Kurz zusammengefasst: Stärke ist immer eine Kombination aus Amylose- und Amylopektinketten. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Typen bestimmt dann die Verdaulichkeit:

  • Hoch verdaulich, wenn in der Stärke überwiegend Amyloseketten vorhanden sind.
  • Unverdaulich oder resistent, wenn der Großteil der Stärke aus Amylopektinketten besteht.


Welche Getreidearten im Pferdefutter enthalten Stärke?

Zu den typischen „Pferdegetreidesorten“ gehören vor allem Hafer, Gerste und Mais – wobei Hafer mit Abstand auf Platz 1 der meist gekauften Getreidearten in der Pferdefütterung steht. Zu Recht, denn Hafer ist im Vergleich zu den anderen beiden stärkehaltigen Getreidesorten leichter verdaulich. Hafer enthält einen höheren Anteil an Rohfasern und entsprechend geringeren Anteil an Energie. Diese Energie ist jedoch für Pferde schnell verfügbar, was zu einem kurzen, aber schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Daher kommt auch das Sprichwort „der Hafer sticht“, wenn Pferde von Hafer hitzig werden.

Auch die Gerste wird in Europa häufig gefüttert. Sie ist energiereicher als Hafer, jedoch wird die Stärke langsamer abgebaut. Dies führt zu einem langsameren und gleichmäßigeren Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels. Die Energie steht dem Pferd somit über einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Dies kommt vor allem temperamentvollen, nervösen Pferden oder auch Pferden im Ausdauersport zugute. Allerdings ist Gerste für Pferde schwerer verdaulich. Wegen der harten Körner und der schlechten Stärkeverdauung sollten bei Gerste nie die ganzen Körner gefüttert werden. Wird Gerste hydrothermisch durch die Behandlung mit Wasserdampf, Wärme und Druck oder mechanisch (z.B. durch Quetschen oder Schroten) aufgeschlossen, erhöht sich die Stärkeverdaulichkeit im Vergleich zur unbehandelten Gerste.

Mais wird aufgrund seines hohen Energiegehaltes auch gern zum Auffüttern von schwerfuttrigen, mageren Pferden eingesetzt. Aber auch beim Mais ist die enthaltene Stärke für Pferde schwerer verdaulich. Daher sollte Mais ebenfalls ausschließlich mechanisch (gequetscht oder geschrotet) sowie hydrothermisch aufgeschlossen an Pferde verfüttert werden.

Immer häufiger ist auch Reis in Form von Reiskleie im Futtertrog zu finden. Reiskleie ist sehr energiereichund enthält einen hohen Anteil an Fetten, Proteinen sowie leicht verdaulicher Stärke. Wie bei der Gerstenstärke wird auch die Reisstärke langsam abgebaut, was einen langsameren und gleichmäßigeren Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels zur Folge hat. Die Energie aus Reiskleie steht deinem Pferd daher über einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Durch den hohen Energiegehalt, die leichte Verdaulichkeit sowie gute Nährstoffzusammensetzung ist die Reiskleie ideal zum Auffüttern von schwerfuttrigen, mageren Pferden geeignet und eine sehr gute Alternative zu anderen Getreidesorten.

Vergleichstabelle zur Nährstoffzusammensetzung der Getreidearten

Getreide Energie (ME) Rohfett Rohfaser Rohprotein Stärke
Hafer 10,6 MJ/kg 5,0% 11,5% 10,3% 39,0%
Gerste 11,5 MJ/kg 2,2% 5,0% 10,9% 60,4%
Mais 12,8 MJ/kg 3,8% 2,3% 9,3% 67,6%
Reiskleie 10,3 MJ/kg 14,0% 6,0% 14,0% 30,0%

 

 

 

 

Die Verdauung von Stärke im Pferdefutter 

Stärke im PferdefutterIn erster Linie ist die Verdauung des Pferdes auf die Verwertung von Raufutter ausgelegt. Der Hauptteil der Verdauung findet hier im Dickdarm mithilfe von Darmbakterien statt. Daher werden Pferde auch als „Dickdarmverdauer“ bezeichnet.

Eine erste Stärkeverdauung erfolgt bereits im oberen Bereich des Magens, in dem natürlicherweise eine Bakterienflora lebt. Diese Bakterien zersetzen einen Teil der Stärke aus dem Pferdefutter bereits in flüchtige Fettsäuren und Milchsäure (Laktat). Da die säureschützende Schleimschicht fehlt, kann dieser Magenbereich geschädigt werden, wenn zu viele dieser Säuren von den Bakterien produziert werden. Dies geschieht, wenn dein Pferd zu viel Stärke pro Mahlzeit aufnimmt. Um dieses Risiko zu minimieren gilt die Faustregel: nicht mehr als 1 g Stärke pro Kilogramm Körpergewicht und Mahlzeit.

Damit Stärke vollständig verdaut werden kann, wird das Enzym Amylase benötigt. Anders als bei Menschen, bei denen die Verdauung von Stärke bereits im Mund beginnt (Amylase im Speichel), ist die Amylase bei Pferden nur im Dünndarm zu finden. Daher findet die eigentliche Stärkeverdauung auch im Dünndarm statt. Die Menge an Amylase ist individuell sehr unterschiedlich und kann daher nicht pauschalisiert werden. Es gibt auch Vermutungen, dass die Rasse etwas damit zu tun hat.

Daher gibt es bei der Entscheidung, für welches Pferd eine Stärkefütterung geeignet ist, einiges zu beachten. Hierzu gehören unter anderem, aus welcher Quelle die Stärke stammt und in welcher Menge diese an dein Pferd gefüttert wird.

Gut zu wissen: Im Vergleich zu Raufutter ist Stärke energiereich und raufaserarm. Stärke gehört daher zu den Nicht-Strukturkohlenhydraten.

Die Verdauung der Stärke im Dünndarm

Nach dem Anverdauen der Stärke im oberen Magenbereich durch Bakterien, beginnt die eigentliche Verdauung der Stärke im vorderen Teil des Dünndarms. Mithilfe des Amylase-Enzyms werden die Glukoseketten der Stärke in kürzere Mehrfachzucker gespalten. Diese werden dann schließlich durch Enzyme in der Dünndarmschleimhaut wieder in ihre Glukose-Einzelbausteine gespalten.

Jetzt sind die Bausteine so klein, dass sie von der Dünndarmschleimhaut aufgenommen und ins Blut abgegeben werden können. Dies führt zu einem Anstieg des Blutzucker- und Insulinspiegels: der erhöhte Blutzuckerspiegel veranlasst die Bauchspeicheldrüse zur Ausschüttung des Insulin-Botenstoffes. Insulin ist hierbei für die Glukose der Türöffner, so dass diese als Energie von den Zellen aufgenommen und genutzt werden kann.

Gelangen die Glukosemoleküle in die Zellen, sinken der Blutzucker- und Insulinspiegel wieder auf das Niveau von vor der stärkehaltigen Fütterung.

Stärke hat im Dickdarm des Pferdes nichts zu suchen

Stärke im PferdefutterDer Dickdarm des Pferdes ist eine große Gärkammer, in der vor allem die Verdauung von Rohfasern stattfindet. Mithilfe von unzähligen darmeigenen Bakterien werden im Dickdarm somit alle Nährstoffe fermentiert, die dein Pferd mit Enzymen nur unvollständig oder gar nicht verdauen kann.

Liegt nun die Menge der Stärke über der Verdauungskapazität des Dünndarms, gelangt die Stärke unverdaut in den Dickdarm des Pferdes. Hier wird die Stärke dann von den Milchsäurebakterien im Dickdarm des Pferdes in großen Mengen und sehr schnell in flüchtige Fettsäuren und Laktat umgewandelt. Dies verursacht eine pH-Wertsenkung im Dickdarm, was die Darmschleimhaut, ähnlich wie beim Magen, schädigen und somit die Nährstoffaufnahme negativ beeinträchtigen kann.

Die Dickdarmübersäuerung durch zu viel Stärke im Pferdefutter hat zudem eine Veränderung der Darmflora zur Folge, die ein Absterben der zellulosefermentierenden Bakterien verursacht. Durch das Bakterienabsterben kommt es zu einer erhöhten Toxin Bildung, was die Entstehung von Koliken, Durchfall und Hufrehe begünstigt.

Daher ist auch immer Vorsicht geboten, wenn dein Pferd einmal ausbricht und sich großzügig am Getreide selbst bedient.

Unser Tipp zum Thema Stärke im Pferdefutter: Achte am besten bei der Stärke im Futter darauf, ob das Getreide einer Wärmebehandlung unterzogen wurde. Es hat sich nämlich gezeigt, dass die Wärmebehandlung von Getreide die Verdaulichkeit von Stärke deutlich erhöht. Der Grad der Verdaulichkeit hängt dann davon ab, welche Wärmebehandlung durchgeführt wurde.Unbehandelte Gerste hat zum Beispiel eine Dünndarmverdaulichkeit von ca. 50 %, bei gequetschter Gerste steigt der Wert auf 75 %. Wird die Gerste hydrothermisch behandelt, erreicht sie eine Verdaulichkeit von bis zu 90 %.

Der Grund dafür ist, dass durch die Hitze die weniger gut verdaulichen Amylopektinketten in die gut verdaulichen Amyloseketten umgewandelt werden (also: von unverdaulich zu verdaulich). Zudem wird die Länge der Amylopektinketten verringert. Darüber hinaus kann die Hitze alle im Getreide vorhandenen Enzyme abbauen, welche die Haltbarkeit einschränken könnten.

Eine Ausnahme ist Hafer: Die Stärke aus dem Hafer ist für Pferde gut verdaulich, d.h. sie kann von Pferden einfach aufgeschlossen werden, so dass eine thermische Bearbeitung nicht nötig ist. Pferde können die großen Körner gut kauen und die Stärkemoleküle im Dünndarm leicht spalten. Wenn dein Pferd Zahnprobleme hat, bietet sich die Fütterung von gequetschtem oder geschrotetem Hafer besser an.

Wie geeignet ist Stärke im Futter von deinem Pferd? 

Auch wenn die Stärke im Pferdefutter gut aufgeschlossen und leicht verdaulich ist, bleibt die Verdauungskapazität von Stärke bei deinem Pferd begrenzt. Um dein Pferd optimal gesund zu erhalten, sollte Raufutter die Basis in der Fütterung sein. Durch die Deckung des Strukturbedarfs deines Pferdes sorgst du für eine gute Kautätigkeit und Speichelproduktion sowie eine gesunde Magen-Darm-Verdauung.

Möchtest du deinem Pferd neben Raufutter noch ein stärkehaltiges Futter als zusätzliche Energiequelle anbieten, gibt es einige Faktoren, die eine Rolle bei der Entscheidung spielen:

  • Art der Stärke
  • Stärkemenge pro Ration und Tag
  • Allgemeine Darm- und Stoffwechselgesundheit deines Pferdes

Pferde haben im Vergleich zu anderen Säugetieren eine sehr geringe Amylase Produktion, das zur Verdauung von Stärke im Dünndarm notwendig ist. Die natürliche Nahrung eines Pferdes enthält wenig Stärke, wodurch der Pferdekörper nicht darauf eingestellt ist, große Mengen an Stärke auf einmal zu verdauen. Deshalb lautet die allgemeine Empfehlung für ein gesundes Pferd:

  • Füttere nicht mehr als 1 g Stärke pro kg Körpergewicht und pro Mahlzeit. Bei einem 600 kg schweren Warmblut wären das 600 g Stärke pro Mahlzeit.

  • Verteile für eine gesunde Stärkefütterung die Kraftfuttermahlzeiten auf mehrere Rationen über den Tag (mind. 2 Rationen pro Tag).

Bei der Fütterung von unverdaulicher Stärke gilt: so wenig füttern wie möglich. Diese Stärkeart kann von der Amylase nämlich nicht zersetzt werden und gelangt daher unverdaut in den Dickdarm. Hier wird sie dann von den Bakterien fermentiert, was die bekannten Risiken birgt (Dysbakteriose, Koliken, Durchfall, Hufrehe).

Vorteile von Stärke im Pferdefutter

Stärke im PferdefutterWenn du Stärke mit Bedacht fütterst, kann es durchaus eine wertvolle Energiequelle sein. Getreidestärke hat einen guten Energiegehalt und ist zudem sehr schmackhaft. Ein bedarfsgerechter Anteil an Stärke im Pferdefutter ist daher vor allem für Pferde geeignet, die einen erhöhten Energiebedarf haben und leistungsfähig bleiben oder an Gewicht zunehmen sollen.

Tipp: Füttere deinem Pferd kein Kraftfutter unmittelbar vor der Bewegung. Ideal sind 2 Stunden vor der Leistung.

Nachteile von Stärke im Pferdefutter

Grundsätzlich ist die Verdauung des Pferdes auf die Verwertung von Raufutter ausgerichtet – nicht auf die Verdauung großer Getreidemengen. Daher sollten die Stärkemengen in der Ration für dein Pferd begrenzt sein und seinem individuellen Bedarf entsprechen.

Hinzu kommt, dass Pferde ihr Kraftfutter mit wenig Struktur viel schneller fressen als eine vergleichbare Menge Heu. Hierdurch erfolgen weniger Kauschläge und eine geringere Speichelproduktion, was für eine gesunde Verdauung aber essentiell ist. Durch die fehlende Struktur verbleiben stärkehaltiges Futter und Kraftfutter auch länger im Magen als Raufutter und liegen deinem Pferd somit „schwerer im Magen“. Dies hat außerdem zur Folge, dass die Bakterienflora im Magen größere Mengen an flüchtigen Fettsäuren und Milchsäure bilden. Durch die fehlende säureschützende Schleimschicht kann es dann zu Schädigungen im Magenbereich und somit zu Magengeschwüren bei deinem Pferd kommen.

Tipp: Füttere deinem Pferd erst Raufutter und dann Kraftfutter. Hierdurch bereitest du die Verdauung deines Pferdes besser auf die Stärkefütterung vor. Achte auch darauf, nicht zu viel Stärke pro Portion zu füttern und verteile die Rationen gleichmäßig über den Tag verteilt (max. 1 g Stärke pro kg Gewicht und Portion).

Zu viel Stärke ist Tabu für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen

Stärke und Zucker verursachen einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Dieser Effekt ist für die meisten Sportpferde vorteilhaft, sollte aber bei Pferden mit Stoffwechselerkrankungen unbedingt vermieden werden. Hierzu gehören Pferde mit folgenden Erkrankungen:

Bei Pferden mit einer Insulinresistenz, z.B. bei PPID (Cushing), führt die vermehrte Insulinausschüttung infolge der Blutzuckerspitze zu einem erhöhten Risiko auf die Entstehung von Hufrehe. Hinzu kommt der hohe Energiegehalt im Getreide, der bei leichtfuttrigen Pferden schnell zu Übergewicht führt. Dies kann eine Verstärkung der Insulinresistenz begünstigen.

Bei Pferden mit PSSM kann das Glykogen im Muskel eingelagert werden. Allerdings kann dieses Glykogen dann nicht mehr genutzt werden. Eine Anhäufung von Glykogen durch eine zucker- und stärkehaltige Fütterung führt zur Muskelschädigung, was für PSSM-Pferde äußerst schmerzhaft ist.

Aus diesen Gründen ist eine getreidefreie Fütterung dringend anzuraten, wenn dein Pferd unter einer der genannten Stoffwechselerkrankung leidet.

Reiskleie als gesunder Stärkelieferant im Pferdefutter

Reiskleie gilt als gute, leicht verdauliche Energiequelle, die zudem einen hohen Fett- und Eiweißanteil besitzt. Gerade wegen dieser leichten Verdaulichkeit und dem hohen Energiegehalt ist die Reiskleie besonders gut für Pferde geeignet, die schnell Masse aufbauen sollen, z.B. zum Auffüttern von mageren Pferden oder zum Muskelaufbau bei Sportpferden.

Reiskleie entsteht beim Schälen der Reiskörner. Die Reiskleie enthält neben den Schalen und Fruchtwänden auch noch die Aleuronschicht des Reiskorns, die für das Wachstum und die Keimung verantwortlich ist. Genau diese Aleuronschicht enthält daher besonders hochwertige Fette, Proteine sowie Vitamine und Mineralstoffe.

Die Fette in der Reiskleie bestehen zum größten Teil aus ungesättigten Fettsäuren. Um diese vor zu schnellem Verderben zu schützen, erfolgt durch einen schonenden Erhitzungsprozess eine natürliche Stabilisierung, die zudem auch die wertvollen Nährstoffe konserviert. Dies führt zu einer relativ langen Haltbarkeit von Reiskleie bei einer trockenen, sonnengeschützten Lagerung bei Raumtemperatur.

Vor allem der hohe Anteil an Fett, Proteinen und leicht verdaulicher Stärke sowie B-Vitaminen, Magnesium, Kalium und Zink macht die Reiskleie zu einem sehr effizienten Energielieferanten für Pferde.

Was macht die Stärke in Reiskleie so besonders?

Stärke ist eine Kette aus vielen miteinander verbundenen Glukosemolekülen. Die Glukoseverbindungen in Reiskleie unterscheiden sich allerdings deutlich von denen aus anderen Getreidesorten.

Getreidestärke, wie z.B. in Hafer, wird normalerweise schnell verdaut, was zu einem sehr schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Dieser schnelle Anstieg setzt unmittelbar Energie frei, die deinem Pferd direkt zur Verfügung steht.

Im Gegensatz dazu wird die Reisstärke langsam verdaut. Dies führt zu einer langsameren und gleichmäßigeren Freisetzung von Glukose, die deinem Pferd entsprechend als langsam freisetzende Energie zur Verfügung steht. Diese langsame Freisetzung von Glukose (Energie) sorgt für einen niedrigen glykämischen Index. Dieser Index gibt an, inwieweit die Kohlenhydrate in einem Pferdefutter den Glukosespiegel im Blut beeinflussen. Reisstärke, wie das Pavo RiceBran, ist daher eine gut verdauliche und wertvolle Energiequelle für dein Pferd. und macht sie auch für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen wie PPID (Cushing), EMS oder PSSM interessant.

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